Surf-Glossar von PURE

Duck Dive

Duck Dive

Bereit zum Abtauchen? Der Duck Dive ist der Schlüssel, um elegant unter brechenden Wellen hindurchzutauchen und entspannt ins Line-Up zu kommen – ganz ohne Waschgang. Diese Technik ist ein echtes Must-have für alle, die sich nicht nur auf dem Brett halten, sondern mit Power und Kontrolle surfen wollen.

Was auf den ersten Blick wie ein simpler Tauch-Move aussieht, ist in Wahrheit eine präzise abgestimmte Bewegung aus Timing, Technik und dem richtigen Gefühl fürs Wasser. Ein sauberer Duck Dive spart dir Kraft, bringt dich schneller zu den besten Peaks und macht dich insgesamt zu einem besseren Surfer.

In diesem Beitrag aus unserem Surf-Glossar erfährst du alles, was du über den Duck Dive wissen musst: von der Wahl des passenden Surfboards über die korrekte Ausführung bis hin zu typischen Fehlern, die du besser vermeidest. Und falls du mit einem größeren Board unterwegs bist – keine Sorge, wir zeigen dir auch Alternativen wie den Turtle Roll. Let’s dive in!

Definition

Was ist ein Duck Dive?

Ein Duck Dive ist eine grundlegende Technik im Surfen, mit der du unter einer heranrollenden oder bereits brechenden Welle hindurchtauchst, anstatt gegen sie anzupaddeln. Ziel ist es, möglichst wenig Widerstand zu bieten und dabei Energie zu sparen, um entspannt ins Line-Up zu gelangen – also dorthin, wo die Wellen sich erst aufbauen und du sie optimal anpaddeln kannst. Die Bezeichnung "Duck Dive" ist darauf zurückzuführen, dass der Tauchgang dem einer Ente ähnelt.

Der Ablauf ist simpel, aber technisch anspruchsvoll:

Du drückst die Nose deines Boards unter Wasser, senkst gleichzeitig das Tail ab und gleitest so unter der Welle hindurch. Das klingt erstmal einfach – doch es erfordert Timing, Kraft und die richtige Technik. Richtig ausgeführt hilft dir der Duck Dive, auch bei größerem White Water oder in der Impact Zone souverän durchzukommen, ohne vom Wasser zurückgespült zu werden. Für alle, die öfter mit Shortboards unterwegs sind, gehört diese Technik zum absoluten Pflichtprogramm.

Duckdive - Bild eines Surfers beim Duckdiving im Surf-Glossar von PURE

Kraftsparend ins Line-Up

Wann ist ein Duck Dive hilfreich?

Ein Duck Dive ist besonders dann hilfreich, wenn du mit einem Shortboard, Hybridboard oder Fish-Board surfst – also mit Boards, die vergleichsweise wenig Volumen und somit weniger Auftrieb haben. Diese Bauweise macht es deutlich leichter, das Board unter Wasser zu drücken und dabei Kontrolle zu behalten. Mit einem größeren Board – etwa einem Softtop oder Longboard – klappt das hingegen kaum, weil du das Volumen schlichtweg nicht unter die Oberfläche bekommst.

Gerade an Spots, an denen kein klarer Channel zum Rauspaddeln existiert, ist der Duck Dive Gold wert. Statt mühsam um die Weißwasserwalzen herumzupaddeln oder dich von ihnen zurückspülen zu lassen, tauchst du gezielt unter ihnen hindurch. Das spart nicht nur Kraft, sondern schützt dich auch vor ungewollten Waschgängen in der Impact Zone. Kurz gesagt: Je besser dein Duck Dive, desto schneller und entspannter erreichst du den Spot, wo die eigentliche Magie passiert – die perfekte Welle.

Basics

Grundlegende Techniken des Duck Dive

Damit der Duck Dive auch wirklich funktioniert – also dich zuverlässig unter der brechenden Welle hindurchbringt – braucht es mehr als nur Kraft und Mut. In diesem Abschnitt schauen wir uns die grundlegenden Techniken an, die du brauchst, um den Move sauber und effektiv auszuführen.

Denn ein gut getimter Duck Dive bringt dich nicht nur schnell ins Line-Up, sondern spart auch Energie und schützt dich vor lästigen Waschgängen. Richtig ausgeführt, drückst du dein Board mit einem präzisen Bewegungsablauf unter Wasser und tauchst auf der anderen Seite der Welle wieder auf – ruhig, kontrolliert und bereit für die nächste Paddle-Session.

Vor allem mit einem Shortboard, das weniger Volumen hat, lässt sich der Duck Dive gut lernen. Am besten startest du bei kleineren Wellen, um dich langsam an das richtige Gefühl heranzutasten. Mit der Zeit werden Bewegungen flüssiger, dein Timing besser – und der Duck Dive wird zu einem festen Bestandteil deiner Surf-Routine.

Der richtige Moment ist entscheidend

Perfektes Timing

Timing ist alles – das gilt beim Duck Dive mehr als bei vielen anderen Surftechniken. Tauchst du zu früh, drückt dich der Auftrieb wieder nach oben und du landest im Weißwasser. Tauchst du zu spät, trifft die Welle dein Board frontal und schleudert dich womöglich zurück. Der perfekte Moment liegt meist knapp eine halbe Sekunde vor dem Aufprall der Welle – kurz bevor die Lippe dich erreicht.

Ein gutes Timing entwickelt sich mit der Erfahrung, denn jede Welle ist anders. Beobachte die Wellenformationen, hör auf dein Bauchgefühl – und sei bereit, innerhalb von Sekundenbruchteilen zu reagieren. Besonders hilfreich: Übe an konstanten Beachbreaks, wo du viele ähnliche Wellen bekommst. So verinnerlichst du schneller, wie sich der richtige Moment anfühlt.

Mehr Drive = Mehr Kontrolle unter Wasser

Geschwindigkeit aufbauen

Ein oft unterschätzter Faktor: Speed! Wenn du mit zu wenig Tempo in den Duck Dive gehst, fehlt dir der Schwung, um unter der Welle durchzugleiten – und du wirst zurückgezogen. Also: Paddle hard! Baue so viel Geschwindigkeit wie möglich auf, bevor die Welle kommt. Ziel ist es, mit kontrollierter Wucht direkt auf die brechende Welle zuzugehen.

Kurz bevor du tauchst, greifst du die Rails deines Boards (die Seitenkanten) fest und hältst das Tempo. Der Schwung hilft nicht nur beim Abtauchen, sondern sorgt auch dafür, dass du stabil bleibst, wenn die Wassermassen über dich hinwegrollen.

Tipp: Achte auf einen flachen Körperschwerpunkt beim Paddeln – das bringt mehr Vortrieb und Kontrolle.

Zwei Bewegungen, ein Flow – so gleitest du unter der Welle hindurch

Nose und Tail absenken

Der Kern des Duck Dives liegt in einer gezielten, zweistufigen Bewegung: Zuerst wird die Nose (Spitze) des Boards unter Wasser gedrückt, dann das Tail (Heck) nachgezogen. Dafür streckst du die Arme nach vorne und übst kraftvollen Druck nach unten aus – idealerweise in einem Winkel von etwa 45 Grad. Sobald die Nose unter Wasser ist, folgt der zweite Schritt: Du nutzt dein Knie oder deinen hinteren Fuß, um das Tail nach unten zu drücken.

Durch diese Bewegung wird das Board parallel zur Wasseroberfläche, während du selbst mit dem Körper flach hinterhergleitest. Der Vorteil: Du „verschwindest“ förmlich unter der Welle – ohne große Turbulenzen. Achte darauf, dass du flüssig und kraftvoll in beide Phasen gehst. Kein Zögern, kein Stoppen – der Duck Dive lebt vom Flow!

Mehr Orientierung, mehr Kontrolle – auch unter Wasser

Augen offen halten

Klingt simpel, macht aber einen echten Unterschied: Augen auf beim Duck Dive! Auch wenn viele reflexartig die Augen schließen, hilft dir der Blick unter Wasser enorm. Du erkennst, wie tief du bist, wie viel Weißwasser noch kommt – und ob du schon wieder auftauchen kannst. Gerade bei trüber Sicht im Meer ist jedes bisschen Orientierung Gold wert.

Selbst Surfer:innen mit Kontaktlinsen lassen oft bewusst die Augen offen – wer geübt ist, bekommt damit ein viel besseres Gespür für den Rhythmus der Welle. Du siehst nicht nur, du fühlst, wie die Energie über dich hinwegrollt. Und wenn du’s einmal ausprobiert hast, willst du’s nicht mehr anders – versprochen.

Wenn der Duck Dive nicht funktioniert – das sind deine Optionen

Alternative Techniken zum Duck Dive

Nicht jedes Board lässt sich problemlos unter Wasser drücken – und nicht jede Welle eignet sich für einen klassischen Duck Dive. Gerade mit voluminösen Boards wie Longboards oder Softtops stößt man beim Duck Dive schnell an physikalische Grenzen. Aber keine Sorge: Es gibt Alternative Techniken, die dir trotzdem helfen, sicher ins Line-Up zu kommen.

In diesem Abschnitt stellen wir dir zwei bewährte Methoden vor, die besonders für größere Boards oder herausfordernde Bedingungen sinnvoll sind: den Turtle Roll und den Chicken Dive. Beide Techniken haben ihre Stärken – aber auch klare Grenzen. Wichtig ist, zu wissen, wann und wie man sie einsetzt. 

Die beste Option für Longboards und voluminöse Softtops

Turtle Roll

Der Turtle Roll – auch Eskimo Roll genannt – ist die ideale Technik, wenn dein Board zu groß oder zu schwer für einen klassischen Duck Dive ist. Dabei drehst du dich kurz vor der heranrollenden Welle kopfüber unter dein Board, hältst es fest an den Rails (Kanten) und lässt die Welle über dich hinwegrollen. Sobald sie vorbei ist, drehst du dich wieder in die Ausgangsposition zurück.

Diese Technik wird häufig in Surfschulen vermittelt, weil sie vergleichsweise einfach zu lernen ist – und in Weißwasser-Situationen deutlich mehr Kontrolle bietet als das ziellose Durchpaddeln. Besonders bei Longboards ist der Turtle Roll unverzichtbar, denn das große Volumen verhindert ein vollständiges Abtauchen. Wichtig: Je stabiler du das Board hältst und je ruhiger du bleibst, desto effektiver schützt dich der Turtle Roll vor Kontrollverlust im Wasser.

Duck Dive beim Surfen

Letzte Option bei Panik – aber bitte mit Vorsicht!

Chicken Dive

Der Chicken Dive ist keine Technik im klassischen Sinne, sondern eher eine Notfallreaktion – typisch für Situationen, in denen die Welle zu groß wirkt, die Panik überwiegt oder der Surfer (noch) nicht weiß, wie er richtig tauchen soll. Dabei wird das Surfboard hinter sich ins Weißwasser geworfen, während man selbst versucht, irgendwie unterzutauchen.

Das Problem? Fliegende Bretter können andere Surfer gefährden – und oft wird man selbst trotzdem von der Welle erwischt. Der Chicken Dive bietet kaum Kontrolle, keinerlei Tiefgang und ist nur im absoluten Ausnahmefall zu empfehlen. Trotzdem: Wenn dir eine fette Close-Out-Brecherwelle entgegenschießt und keine andere Option mehr bleibt, kann dieser Move kurzfristig helfen, Verletzungen zu vermeiden.

Langfristig solltest du aber daran arbeiten, souveräne Techniken wie Duck Dive oder Turtle Roll zu beherrschen – für mehr Sicherheit, Kontrolle und Flow im Wasser.

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